Volkstrauertag 2024
Am Sonntag, den 17. November 2024 begaben sich Bürger, Vereinsvertreter, Bürgermeister Wietzel und einige Gemeinderäte zum Mahnmal unterhalb der kleinen Utzenfluh.
Beim Mahnmal angekommen begrüßte der Bürgermeister die Anwesenden und berichtete zum Volkstrauertag.
Warum wird ein Kranz niedergelegt? Für wen? Was soll die Trauerfeier bezwecken? Anbetracht dessen, was auf der Welt und auch im näheren Europa derzeit geschieht, fragt man sich wirklich, ob diese Aktion nachhaltig ist.
Auch viele der jüngeren Generation werden sich die Frage stellen, warum man an einer längst aus der Mode geratenen Zeremonie wie einer Kranzniederlegung festhält. Immerhin ist das Ende des zweiten Weltkrieges über 80 Jahre her und in Europa und insbesondere in Deutschland herrscht seitdem Frieden.
Bürgermeister Wietzel berichtete, dass bereits Utzenfeld nach dem ersten Weltkrieg 16 Opfer beklagen musste. Der zweite Weltkrieg riss noch größere Wunden, so waren 20 Männer gefallen und vier vermisst. Am Kriegerdenkmal sind die Vermissten und Gefallenen auf einer Tafel notiert. Allein für Utzenfeld ein herber Verlust, wenn die Söhne oder Ehemänner aus einer so schrecklichen Situation nicht mehr nach Hause kehren. Auch diejenigen, die mit schrecklichen Erlebnissen und Erinnerungen aus den Kriegsgebieten zurückkehrten, waren nicht mehr dieselben als sie aus dem Ort in den Krieg zogen.
Mit der bedingungslosen Kapitulation endete elf Tage nach der Besetzung am 8. Mai 1945 der unselige, von Hitler provozierte Krieg, der diese Opfer forderte. Anders als beim Ersten Weltkrieg zog sich die Rückkehr bei vielen hinaus, vor allem wenn sie in sowjetischer Hand waren. Zweieinhalb Jahre nach Kriegsende waren noch 16 fort, und erst an Ostern 1950 waren alle Überlebenden zurück.
Die Kranzniederlegung hat keinen heroischen Stellenwert. Vielmehr gehts darum, den Frieden und die Menschlichkeit in den Mittelpunkt zu stellen. Das Kriegerdenkmal muss als Mahnmal verstanden werden. Genau unter dem Gesichtspunkt macht eine Kranzniederlegung Sinn. An dem Ort, dem Mahnmal wird daran erinnert, dass Krieg, Hass, Verfolgung, Fremdenhass und Terror keinen Platz in der Gesellschaft haben.
Die aktuellen Gräuel die in nicht allzu weiter Entfernung aktuell geschehen, insbesondere die vielen Opfer, die bereits in dem bald drei Jahre dauernden Krieg, auf beiden Seiten, ob russisch oder ukrainisch, gefordert wurden, sind so schwer zu verstehen. Auch die Geschehnisse seit dem 7. Oktober 2023 im Gazastreifen, mit vielen Verlusten beider Seiten sind Ereignisse die schlimmer nicht sein könnten. Es wirkt wie ein Schlag ins Gesicht, wenn man sich die Geschichte in Erinnerung ruft!
Das Mahnmal soll immer wieder seine wahre Botschaft vor Augen führen: „Nie wieder Krieg“! Nach den Worten von Bürgermeister Wietzel legte die Freiwillige Feuerwehr den Kranz am Mahnmal nieder, eine Abordnung des Musikvereins begleitete die Kranzniederlegung mit dem Kameradenlied.
Ein herzliches Dankschön den Teilnehmern der Gedenkfeier.